Traditionell am letzten Donnerstag im November wird in den USA der überkonfessionelle
„Thanksgiving Day“ gefeiert – als allgemeines Friedens- und Erntedankfest, welches von den Pilgervätern 1621 nach der ersten Ernte in der Kolonie Plymouth im heutigen US-Staat Massachusetts erstmalig begangen wurde. Auch im Kreis Siegen-Wittgenstein griff man Ende November 2019 diesen Brauch in Würdigung der Verbundenheit mit der „Neuen Welt“ wieder einmal auf. So feierte die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein (DAGSiWi e. V.) im Hotel Pfeffermühle mit gut fünfzig Vereinsmitgliedern und Gästen, denen die transatlantischen Beziehungen aus den unterschiedlichsten Gründen eine Herzensangelegenheit sind.
Volker Schüttenhelm, Präsident der Gesellschaft, begrüßte die Anwesenden im festlichen Ambiente des Spiegelsaales und warf in einem kurzen Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr Schlaglichter auf die besonderen Ereignisse des Vereinslebens. Die gute Tradition des touristischen Betreuens der Nachfahren Siegerländer Einwanderer der Germanna-Foundation (Virginia) wurde auch in diesem Jahr fortgeführt. Schüttenhelm erinnerte an den Empfang der Amerikaner durch die aktuelle US-Konsulin Fiona Evans (Generalkonsulat Düsseldorf) am selben Ort, dem Restaurant Pfeffermühle,
im vergangenen Juni, welches zu als sehr positives „Meet and greet“-Ereignis im Gedächtnis vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer haftengeblieben war – nicht zuletzt durch die ausführliche TV-Berichterstattung im Rahmen der WDR-Lokalzeit Südwestfalen. Eine wunderbare Gelegenheit, den Amerikanern mit Siegerländer Wurzeln außerhalb des protokollarischen Settings zu begegnen, eröffnete die Barbecue-Party bei bestem Wetter in der Blau-Weiß-Grillhütte des Heimatvereins Niederdielfen. Den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen dieses deutsch-amerikanischen Sommerfestes beigetragen hatten, wurde nochmals ausdrücklich gedankt.
Auch die im April in der Städtischen Galerie Haus Seel veranstaltete Autorenlesung mit Heinrich Imhof zu seinen in Buchform veröffentlichten Recherchen zu den Schicksalen ausgewanderter Wittgensteiner in den Vereinigten Staaten rief Schüttenhelm noch einmal ins Gedächtnis. Nicht unerwähnt bleiben durfte die feierliche Prämierung der besten Jahresarbeiten der Stufe Q1 der Gymnasien im Kreisgebiet, welche nach einigen Jahren wieder im historischen Konventssaal des Stifts Keppel stattfinden konnte. Die Gewinnerin des 1. Preises, Leticia Marie Bork vom Gymnasium am Löhrtor (Siegen) fasste nochmal die Quintessenz ihrer Arbeit „Did the Dust Bowl of the 1930s contribute to the Great Depression?“ – die verheerenden Staubstürme von 1935-38 infolge der Rodung des Präriegrases in den Großen Ebenen Nordamerikas – für die Anwesenden in
der Pfeffermühle auf Englisch zusammen.
Ferner erinnerte Schüttenhelm daran, dass eine Abordnung des Vereins gemeinsam mit Mitgliedern der Gesellschaft für Sicherheitspolitik anlässlich der großen Kunstausstellung „Es war einmal in Amerika“ einen gemeinsamen Museumsbesuch im Wallraf-Richartz-Museum Fondation Corboud in Köln absolvierte, wo die Kunst Nordamerikas von der Zeit der Pilgerväter bis zur Farbfeldmalerei eines Kenneth Noland präsentiert wurde.
Nach einer kurzen Einführung in die Historie und die Brauchtumspflege rund um Thanksgiving durch den Pressewart des Vereins, Eike Jungheim, wurde der ofenfrische, obligatorische Truthahn von den versierten Küchenchefs des Hauses angeschnitten und unter allgemeinem Lob nebst den dazugehörigen Süßkartoffeln, Mais und diversen weiteren Beilagen und Soßen von der Festgesellschaft mit Genuss verzehrt.
Nach dem Essen rundete DAGSiWi-Mitglied Ferdi Heimel, assistiert von seiner Frau, das
Programm des Abends mit einem beeindruckenden Fotovortrag über den Death Valley National Park mit seinen berühmten, zerklüfteten Landschaften, vor allem am Zabriskie Point und am „Devil’s Golf Course“, ab.
Abschließend wurde noch darauf hingewiesen, dass die DAGSiWi 2019 wieder den Siegener Full House Jazz (01.12.) im KrönchenCenter als Sponsor unterstützte.