Bereits zum 14. Mal zeichnete die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e. V. Schülerfacharbeiten mit USA-bezogenem oder transatlantischem Inhalt aus. Die Arbeiten waren mit einer entsprechenden Empfehlung über die betreuenden Fachlehrer eingereicht worden. Die DAGSiWi verfolgt mit der Prämierung der Jahresarbeiten und dem transatlantischen Studierendenaustausch den satzungsgemäßen Zweck der gemeinnützigen Pflege und Vertiefung der menschlicher, kultureller und gesellschaftlicher Beziehungen zwischen Deutschland und den USA.
Die Schülerfacharbeiten konnten aus dem Fach Englisch, aber auch mit Bezügen zu anderen Fächern z. B. Geschichte, Sozialkunde und Politik heraus entwickelt werden. Die Facharbeiten wurden mit einer entsprechenden Empfehlung über die betreuenden Fachlehrerinnen und -lehrer eingereicht.
In diesem Jahr wurden die Preise erstmalig aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht im Rahmen einer Feierstunde, sondern direkt an den Schulen verliehen.
Der erste Preis ging an Amelie Catherine Flesch (Städtisches Gymnasium Bad Laasphe) für ihre sehr eigenständig recherchierte und formal herausragend gestaltete Untersuchung zu „Emigration from Wittgenstein to the United States in the 18th and 19th century“, die sich besonders durch sprachlichen Tiefgang auszeichnete. Forscher gehen heute davon aus, dass zwischen 1719 und 1819 über 12.500 Personen aus der Region Wittgenstein nach Nordamerika ausgewandert sind.
Mit dem zweiten Preis wurde Daniel Johannes Sieler (Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Neunkirchen) für seine Untersuchungen zu dem im Laufe der Geschichte immer wieder veränderten Begriff des amerikanischen Traums („The American Dream in the media – Different perspectives and development“) ausgezeichnet. Er betrachtete hier präzise sowohl politische Reden von der Spätphase der Kennedy-Ära bis 2016 als auch Songtexte von Rappern, die das Ideal des amerikanischen Traums mit ihrer eigenen Wirklichkeit schonungslos abgleichen.
Der dritte Preis ging an Paula Schlund (Gymnasium Am Löhrtor, Siegen) für ihre Arbeit mit dem Titel „The path to American Independence – a reason for the distinct national identity of U. S. Americans?“, in der sie die Wurzeln des ausgeprägten amerikanischen Nationalbewusstseins in den Befreiungskriegen (1775-1783) verortet und untersucht. Einen besonderen Aspekt ihrer Arbeit stellt die „Anti-Einwanderungspolitik“ Trumps dar, welche faktisch ein uramerikanisches Anliegen, das Streben nach Glück in einer jungen Nation, die die Fesseln der alten Welt hinter sich gelassen hat, marginalisiert hat.
Entgegen der sonst üblichen Gepflogenheiten hat sich die DAGSIWI dazu entschieden, aufgrund der Qualität einer weiteren eingereichten Arbeit 2020 einen vierten Preis zu verleihen. Freuen darf sich hier Celina-Chantal Schmidt (Clara-Schumann-Gesamtschule Kreuztal), die den Wahrheitsanspruch von Verschwörungstheorien anhand der Vielzahl der Erklärungsversuche zur Ermordung John F. Kennedys unter die Lupe nahm („John F. Kennedy’s death: Examining conspiracy theories and their claims to truth“). Insbesondere führte sie in ihrer Arbeit aus, inwieweit diverse Verschwörungstheorien Mordmotive in Kennedys politischen Zielen und seinem Kampf gegen Rassismus vermuten.
Der Verein war 2007 der erste deutsch-amerikanische Club in Deutschland, der Schülerfacharbeiten prämierte. Mittlerweile sind weitere Gesellschaften diesem Beispiel gefolgt. Die jungen Preisträgerinnen und Preisträger wurden mit Geldpreisen bedacht und erhielten im Auftrag der DAGSIWI durch die sie betreuenden Fachlehrer die Siegerurkunden sowie ergänzende Buchpreise.