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In den Dörfern ihrer Vorfahren auf Spurensuche – Mitglieder der Memorial Foundation of Germanna Colonies besuchten das Siegerland

Schon vor mehr als 300 Jahren war die englische Kolonie Virginia in Amerika Ziel zahlreicher Auswanderer aus Europa. Auch Bürger des damaligen Fürstentums Nassau-Siegen wagten die Auswanderung nach Erhalt der Erlaubnis durch den Landesherrn. Bergbau- und Hüttenexperten hatten mit ihrem Wissen in Virginia für sich und ihre Familien Perspektiven für eine bessere Zukunft.

Sechzehn Nachfahren der Siegerländer Auswanderer, seit 1956 in der Memorial Foundation of Germanna Colonies organisiert, besuchten jetzt zum 18. Mal für knapp eine Woche Dörfer ihrer Vorfahren. Zunächst begrüßte die Freudenberger Bürgermeisterin Nicole Reschke die Gäste im alten Rathaus. Das einmalige Fachwerkensemble des Alten Fleckens gehörte natürlich zum Besichtigungsprogramm.

Am nächsten Tag bekamen die Gäste Einblicke in alte Kirchenbücher und staunten über Eintragungen bezüglich Taufen, Trauungen und Beerdigungen ihrer Vorfahren. Besondere Beachtung erfuhr Johann Henrich Häger. Nach 14-jähriger Tätigkeit an der Siegener Lateinschule im Obergeschoss der Nikolaikirche wurde er 1703 Pfarrer in Niederfischbach und führte als Organisator 1713 die  Immigranten mit Zwischenstopp in London in die Neue Welt. Nach eigenem Bekunden war er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, als Pfarrer zu arbeiten, starb aber im biblischen Alter von 92 Jahren.

Der Siegener Bürgermeister Mues und Landrat Müller empfingen die Gäste im Kreishaus und betonten die Bedeutung des Besuches für Ausbau der transatlantischen Beziehungen . Auch der Konsul vom US-Generalkonsulat Düsseldorf war anwesend und sprach zu seinen Landsleuten.

Besichtigt wurde Trupbach. Von 42 Auswanderern kamen damals 21 aus dem heutigen Siegener Stadtteil, darunter  darunter auch die Vorfahren des zweiten Mannes auf dem Mond, Edwin Buzz Aldrin sowie von Oscarpreisträger Brad Pitt. Der Trupbacher Heimatverein ermöglichte hier, dass sich die Gäste drei noch erhaltene Häuser ihrer Vorfahren und die Gedenkstätte für Buzz Aldrin ansehen konnten. Fremdenführer Lars Bohn führte durch das Dorf.

Auf dem Programm der von Barbara Price geführten Amerikaner mit Siegerländer Wurzeln, die nicht nur aus Virginia, sondern aus vielen US-Bundesstaaten von Alaska bis Florida kamen, standen ferner Oberschelden, Niederschelden (Grabungsstätte Gerhardseifen), Obersdorf-Rödgen (Simultankirche), Fellinghausen (Historischer Hauberg), Müsen (Bergbaumuseum und Stollen), Netphen und Friesenhagen (Kirche St. Sebastianus) auf dem Programm.   Im Haus des Heimatvereins begrüßte O. Jagielskie die Besucher herzlich, Schnittchen und Getränke  gab es wie in Trupbach  reichlich, das Schwarzbrot: Eigenproduktion und sehr schmackhaft.

Weitere Ziele und unvergessliche Höhepunkte des dichtgefüllten und maßgeschneiderten  Programms im Lauf der Woche:

Besuch der Simultankirche in Oberstdorf-Rödgen, Ausgrabungsstätte Gerhardsseifen in Niederschelden, der historische Hauberg Fellinghausen, Netphen mit Martinikirche, Friesenhagen mit Kirche St. Sebastianus sowie am letzten Besuchstag vor der Abreise das alte Bergmannsdorf Müsen mit Stollenbesichtigung, Bergbaumuseum und Kirche. Aus Müsen ausgewandert und dokumentiert sind die Personen bzw. Namen Merten, Brombach und Kemper.

Allerdings erfüllte sich seitens der englischen Krone und ihres Gouverneurs  in der Neuen Welt, A. Spotswood, nicht die Hoffnung, mit Hilfe Siegerländer Know- hows größere Mengen Gold, Silber und Eisenerz zu finden. Sie legten aber die Grundlagen der Hüttentechnik und metallverarbeitenden Industrie in dem Land, welches später zu Amerika gehören sollte, und dies trotz ständiger Mühsal und Entbehrung in einer ihnen fremden Welt und Bedrohung durch Indianer.

Organisiert wurde der diesjährige Besuch von Mitgliedern der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Siegen-Wittgenstein und weiteren ehrenamtlichen Helfern. Die Besuchergruppe stand unter Leitung von Barbara Price, welche die Gesamtverantwortung für die Reise übernommen hatte.

Ein Abschiedsabend mit Siegerländer Freunden in einem Freudenberger Hotel, der ständigen Unterkunft während des Aufenthaltes, rundete das Besuchsprogramm ab.

Ein Teil der Reisegruppe hatte Vorfahren im Kraichgau, im Nordwesten von Baden-Württemberg gelegen und der Schweiz. Nach einer erlebnisreichen Tour im Siegerland galt es erneut die Koffer zu packen  für die einwöchige Reise in südliche Richtung.

Text : Helmut Otto / Eike Jungheim
Foto: Kreis Siegen-Wittgenstein

Besuch der Germanna-Delegation 2017 im Siegerland

Foto: DAG SiWi

Vom 14. bis 18. Juni 2017 besuchte eine Gruppe der „Memorial Foundation of the Germanna Colonies in Virginia“ (USA), in der seit über 50 Jahren die Nachfahren der ersten Siegerländer Auswanderer von 1714-1750 organisiert sind, unter der Leitung der Deutsch-Amerikanerin Ulrike Mayer-Mello und der Kalifornierin Barbara Price das Siegerland, um auf den Spuren ihrer Ahnen in Deutschland zu wandeln. Hier steht das Siegerland an erster Stelle. Nach der Begrüßung von DAG-SiWi Präsident und VDAC Vize-Präsident Volker Schüttenhelm, besuchten die Amerikaner mit deutschen Wurzeln die Ortschaften Oberfischbach, Trupbach, Eisern und Müsen, heute Stadtteile von Freudenberg (Siegerland), Siegen und Hilchenbach. Aus diesen Siegerländer Dörfern wanderten vor über 300 Jahren mindestens 10 Familien in die „Neue Welt“ aus. Für die Nachkommen, heute über einen Großteil der USA verteilt, war es ein bewegender Augenblick, die Wohnhäuser ihrer Vorfahren, die teilweise nach fast 300 Jahren noch vorhanden sind, sehen zu können.

Foto: DAG SiWi

Der Siegener Stadtteil Trupbach übrigens war der Heimatort der 1713 ausgewanderten Pfarrersfamilie Richter, auf die der amerikanische Name Rector zurückgeht. Hier erfuhren die Germanna-Gäste, dass der US-Astronaut Buzz Aldrin direkte Verbindungen zum Stammbaum der Rectors hat: Hans Jacob Richter (*10.10.1674/Trupbach) und seine Frau Anna Elizabeth, geb. Fischbach (*15.04.1685/Trupbach), sowie das Ehepaar Johannes (John) Fischbach (*12.07.1691/Trupbach) und Agnes Haeger (*26.10.1697/Oberfischbach).

Copyright by NASA, cropped by W.wolny [Public domain]

Buzz Aldrin betrat im Rahmen der Apollo-11-Mission kurz nach Neil Armstrong als zweiter Mensch den Mond.
Bei einem Kaffeetrinken in Siegens Traditionsgaststätte Peuns erfuhr die Gruppe in einem Vortrag von Barbara Price bei Kaffee und Kuchen mehr zur Geschichte der Auswandererfamilien. Price hatte hier viel Wissen und Bildmaterial, auch auf Basis noch erhaltener Kirchenbücher und des Siegener Stadtarchivs, zusammengetragen.

US-Gesandte Kent Logsdon am Dietrich-Bonhoeffer Gymnasium in Neunkirchen

Ein außergewöhnliches Erlebnis hatten 350 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe am Neunkirchener Dietrich-Bonhoeffer Gymnasium im Siegerland. Der extra aus Berlin gekommene US-Gesandte Kent Logsdon und der US-Generalkonsul aus Düsseldorf, Michael Keller, ermöglichten einen lebhaften Politikunterricht des transatlantischen Austauschs. DAG SiWi – Präsident Volker Schüttenhelm, der an der Schule Koordinator für den gesellschaftswissenschaftlichen Bereich ist, bahnte das Treffen an und organisierte es. Somit kamen die Schüler in den Genuss eines Frage- und Antwortspiels zur Wahl und zum politischen System der USA, und zwar komplett in der ersten Fremdsprache der Schülerschaft, Englisch. Zwei Schüler, die Moderatoren Miriam Spreda und Jonas Schupp, führten gekonnt durch den politischen und interkulturellen Diskurs. Schulleiter Jochen Haardt durfte nach dem 1 ½ stündigen, angeregten Dialog zu Recht stolz auf seine Schüler sein. Die hochkarätigen Diplomaten zeigten sich auch vor der zahlreich erschienenen Presse („Aktuelle Stunde“ des WDR Fernseher, WDR 2, WDR 4, WDR 5) voller Lob für die sehr durchdachten Fragen und dem exzellenten Niveau auf dem sie in der Fremdsprache Englisch gestellt worden sind. Auch waren die amerikanischen Gäste erstaunt über das detaillierte Fachwissen der Jugendlichen im Bereich der US-Politik. Für die Schüler war es eine vortreffliche Erfahrung in ihrem Schulalltag, sich so intensiv mit dem diplomatischen Establishment auszutauschen. „Amerika live im Siegerland! Gerne wieder“, so die einhellige Meinung der Schüler.

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Thanksgiving Dinner 2015 der DAG SIWI in der Pfeffermühle

Thanksgiving 2015_1_kleinTraditionell am letzten Donnerstag im November wird in den USA der überkonfessionelle „Thanksgiving Day“ gefeiert – als allgemeines Friedens- und Erntedankfest, welches von den Pilgervätern 1621 nach der ersten Ernte in der Kolonie Plymouth im heutigen US-Staat Massachusetts erstmalig begangen wurde.

Auch im Siegerland greift unsere Gesellschaft diesen Brauch in Würdigung der Verbundenheit mit der „Neuen Welt“ gerne auf. Mit achtzig Gästen von nah und fern war unsere Veranstaltung – wie auch letztes Jahr – voll ausgebucht!

Das authentische US-Menü, bestehend aus dem obligatorischen Truthahn, Süßkartoffeln, Mais und einem mit Ahornsirup versüßten Kürbiskuchen als Dessert, wurde von der Küche des Restaurants Pfeffermühle wieder perfekt zubereitet. Die Tische waren stilecht dekoriert mit „Stars and Stripes“-Wimpeln und leuchtendem Herbstlaub als Reminiszenz an die Farbenpracht des „Indian Summer“.

Volker Schüttenhelm, Geschäftsführer unserer Gesellschaft, blickte in seiner Bild gestützten Rede noch einmal auf die vielen Höhepunkte und Aktivitäten des ablaufenden Jahres zurück:

  • der Abschiedsbesuch des Generalkonsul Steve Hubler am 8. April
  • das Tour Abschlusskonzert von Jazzstar Jocelyn B. Smith am 30 Mai
  • der Besuch der Germanna Foundation aus Virginia am 7.-11. Juni
  • die 9. Prämierung von Schülerfacharbeiten mit transatlantischem Bezug am 22. Juni
  • das Treffen mit dem neuem Generalkonsul Keller in Düsseldorf am 4. September
  • der Deutsch-Amerikanische Tag in Frankfurt vom 9.-11. Oktober
  • der Besuch des Dietrich Bonhoeffer Gymnasiums aus Neunkirchen beim US-Generalkonsulat Düsseldorf am 27. Oktober und der Gegenbesuch der Amerikanerin Frau Hernandez am 9. November.

Als besonderer Gast war der bekannte Naturfotograf Guido Kettner zugegen. Er zeigte seine professionellen Bilder vom Konzert der Jocelyn B. Smith in Siegen. Außerdem ließ er das begeisterte Publikum eintauchen in die faszinierende Welt des Bundesstaates Alaska. Fluoreszierende Polarlichter, Bären hautnah und überwältigende Landschaftsimpressionen seiner letzten Expedition wurden kommentiert und präsentiert.

Das nächste Thanksgiving im Siegerland wird am 24.11.2016 stattfinden. Bis dahin!

Dietrich Bonhoeffer Gymnasium aus Neunkirchen zu Gast im US-Generalkonsulat Düsseldorf

Foto: DAG SIWI e. V.

Foto: DAG SIWI e. V.

In enger Kooperation des Dietrich Bonhoeffer Gymnasiums mit unserer Gesellschaft und dem „MeetUS“ Programm“ des US-Generalkonsulats (Düsseldorf) fuhr der Leistungskurs Sozialwissenschaften des Gymnasiums aus Neunkirchen mit unserem Geschäftsführer Volker Schüttenhelm in die Landeshauptstadt Düsseldorf, um mit dem gerade ernannten US-Generalkonsul Michael R. Keller über die Aufgaben und Programme der Behörde zu sprechen. Zu den Themen, die die Schüler besonders interessierten, gehörten der Zustand der deutsch-amerikanischen Beziehung und die unterschiedlichsten Aspekte des Lebens in den USA im Vergleich zu Deutschland. Die aktuellen Themen „Flüchtlinge“ und „Wirtschaftsbeziehungen“ dominierten in der Gesprächsrunde. Zum Themenbereich Wirtschaft konnte Herr Keller besonders gute Einblicke aus der Praxis gewähren, war er doch die letzten 3 Jahre der Leiter der Wirtschaftsabteilung der US-Botschaft in Paris. Der politische und wirtschaftliche Diskurs war sehr intensiv und von großer Offenheit geprägt. Generalkonsul Keller ließ sich zwei Stunden Zeit für die Fragen der Schülerinnen und Schüler.

Foto: US-Generalkonsulat Düsseldorf

Foto: US-Generalkonsulat Düsseldorf

Auch persönliche Fragen zur Biographie des Generalkonsuls kamen zur Sprache. Die am Gespräch ebenfalls anwesende Amerikanerin Manuela Hernandez, die momentan ein Praktikum im Generalkonsulat absolviert, wird sich in den nächsten Wochen einen Tag lang in verschiedenen Englischklassen des Dietrich Bonhoeffer Gymnasiums einbringen: Diplomatie auf der Ebene der Bürger also!


Zeitungsartikel “Der Siegerländer” vom 31. Oktober 2015

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Ehrung von Luftbrücken „Candy Bomber“ Gail Halvorsen mit der General-Lucius D. Clay-Medaille des VDAC

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v.l. Mecedes Wild, James W. Herman (US-Generalkonsul in Frankfurt a.M.), Volker Schüttenhelm (DAG Geschäftsführer) (Bild: DAG-SiWi e.V.)

Am 10. Oktober wurde der berühmte „Candy Bomber“ Gail Seymore Halvorsen mit der General-Lucius D. Clay-Medaille des Verbandes der deutsch-amerikanischen Clubs (VDAC) im Frankfurter Römer geehrt. Der Termin traf sich gut, da Gail Halvorsen gerade an diesem Tage seinen 95. Geburtstag feierte. Gail ist der bekannte amerikanische Pilot, der während der Luftbrücke zur Unterstützung Berlins („Operation Vittles“), Süßigkeiten an Fallschirmen regnen lies. Als “Candy Bomber” ist er dann weltweit berühmt geworden. Die Aktion mit den Süßigkeiten für die Berliner Kinder benannte er dann folgerichtig („Operation Little Vittles“). Stellvertretend für Halvorsen nahm seine gute Bekannte aus Berlin, Mercedes Wild, die zu der Luftbrückenzeit Berliner Kind war und seine Fallschirme versuchte aufzufangen, die Medaille entgegen. Frau Wild wird die Medaille dann Gail Halvorsen in den USA übergeben. Unsere DAG war bei der feierlichen Zeremonie im Frankfurter Römer vor Ort und wurde repräsentiert von DAG Geschäftsführer Volker Schüttenhelm.

Über die wahre Geschichte der Freundschaft des damals kleinen Westberliner Kindes Mercedes und Gail Halvorsen hat die Autorin Margot Theis Raven übrigens ein beeindruckendes Kinderbuch geschrieben. Es ist in Deutsch und Englisch zu erwerben: “Mercedes and the Chocolate Pilot: A True Story of the Berlin Airlift and the Candy That Dropped from the Sky” (ISBN 978-1585360697) und „Mercedes und der Schokolade Pilot: Eine wahre Geschichte über die Berliner Luftbrücke und Süssigkeiten, die vom Himmel fielen“ (ISBN 978-3938491034)


Pressebericht der FAZ

FAZ-Pressebericht

9. Prämierung von qualifizierten Schülerfacharbeiten mit transatlantischem Bezug im Kreis Siegen-Wittgenstein

Foto1_2015 Facharbeiten_kleinBereits zum 9. Mal zeichnet die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e. V. (DAG-SiWi) Schülerfacharbeiten mit USA-bezogenem oder transatlantischem Inhalt aus.

Die Schülerfacharbeiten konnten aus dem Fach Englisch, aber auch mit Bezügen zu anderen Fächern z. B. Geschichte, Geografie, Politik, usw. heraus entwickelt werden. Sie wurden mit einer entsprechenden Empfehlung über die betreuenden Fachlehrer eingereicht. „Auch dieses Jahr sind wieder erstaunlich überzeugende und hochwertige Arbeiten von Schülerinnen und Schülern im Kreisgebiet eingereicht worden“, so DAG-Geschäftsführer Volker Schüttenhelm.

Die im eleganten Rokokodekor des Konventssaals von Stift Keppel im Rahmen einer Feierstunde prämierten zwei besten Jahresarbeiten wurden in englischer Sprache verfasst. Preisträger des Schuljahres 2014/15 sind Vitus Schäfftlein aus Hilchenbach (1. Preis: 250 Euro, Gymnasium Stift Keppel, Hilchenbach) und Alisa Dönges aus Dautphetal (2. Preis: 150 Euro, Städtisches Gymnasium Bad Laasphe). Die Preisverleihung wurde vorgenommen von Jörg Müller, Präsident der DAGSiWi und Vorstandskollegin Sibylle Schwarz.

Der Titel der Arbeit von Vitus Schäfftlein ist „The Discrimination against Muslim People in the USA after the Terror Attacks of 9/11“. Hier beschäftigte er sich mit dem komplexen Thema der Diskriminierung von Muslimen in den USA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

Alisa Dönges, Gymnasiastin in Bad Laasphe, untersuchte in ihrer Jahresarbeit mit dem Titel „Life in America – Always a success story?“ die Songs des von der Punkrock-Band Green Day 2004 veröffentlichten Konzeptalbums „American Idiot“, einen musikalischen Longplayer, der gespickt ist mit ebenso skurrilen wie ernsthaften Erzählungen, die als Seitenhiebe auf die Politik und gesellschaftliche Zustände in den USA zu verstehen sind.

Neben dem Geldpreis erhalten die Preisträger ein landeskundliches Buch über die Vereinigten Staaten sowie – als besondere Gabe des für NRW zuständigen US-Generalkonsulats Düsseldorf – einen mit einer Widmung vom amtierenden Generalkonsul Derek R. Kelly versehenen Bildband über das facettenreiche Alltagsleben der Amerikaner quer durch Amerikas 50 Bundesstaaten.

Am Rande der Preisverleihung wurde die aus Tennessee stammende Amerikanerin Delisha Duran, die mit einem Stipendium des Dachverbands der Deutsch-Amerikanischen Vereine in Deutschland (VDAC) ein Jahr lang an der Siegener Universität studieren konnte, mit besten Wünschen für ihre weitere Karriere von Jörg Müller verabschiedet.


Download der Pressemeldung
Pressemeldung Schülerfacharbeiten 2015


 

Link zum Artikel des Siegerlandkuriers vom 01.07.2015
externer Link

Besuch der Germanna Foundation

DSC_6209_kleinNachdem die Deutsch-Amerikanischen-Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V. (DAG-SiWi) im letzten Jahr den 300. Jahrestag der Einwanderung von 42 Siegerländern am Original-Siedlungsplatz „Germanna“ in Virginia gefeiert hatte, stattete dieses Jahr eine Besuchergruppe der Germanna Foundation dem Siegerland einen Besuch ab, um auf den Spuren ihrer Vorfahren im Siegerland zu wandeln. Die 26 Mitglieder der Memorial Foundation of the Germanna Colonies in Virginia sind zum 12. Male im Siegerland zu Gast. Seit über 50 Jahren sind in der Memorial Foundation auch die heutigen Nachfahren der ersten Siegerländer Auswanderer von 1714 – 1750 organisiert.

Die ebenso bewährte amerikanische Reiseleitung lag in den Händen von Dr. Katharine Brown. In Freudenberg wurde die Gruppe von DAG Geschäftsführer Volker Schüttenhelm und Bürgermeister Eckhard Günter im historischen Rathaus begrüßt. In den Siegerländer Dörfern Oberfischbach, Eisern, Trupbach, Müsen und Oberschelden DSC_6177_kleinboten sich den geschichtsbewussten Amerikanern abermals emotionale Momente, als sie die Wohnhäuser ihrer Vorfahren, soweit nach rund drei Jahrhunderten noch vorhanden, sahen oder diese gar von innen besichtigen konnten.  Bei abendlichen Zusammenkünften in dem Traditionsgasthofs „Kaiserlinde“ und Siegens ältestem Gasthaus, dem ebenfalls über 300 Jahre alten Gasthaus Peun, ergaben sich die Möglichkeiten, mit den amerikanischen Freunden in gemütlicher Atmosphäre (hauptsächlich auf Englisch) bei Speis und Trank ins Gespräch zu kommen. Ein besonders schönes Beispiel von Gastfreundschaft in einem privaten Rahmen erlebten die Gäste bei einem „typisch deutschen“ Kaffeetrinken im Haus von DAG-SiWi-Beisitzerin Lisa Krämer. Der Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e. V. mit Kurt Mülln und Horst Schneider, sowie DAG-SiWi-Mitglied Jörg Becker, der bereits die DAG-Reise 2014 in die USA organisierte, gestalteten die Aktivitäten vor Ort in den Dörfern. „Wiederrum haben wir einen Meilenstein der lokal ge- und erlebten deutsch-amerikanischen Völkerverständigung feiern können“, so DAG-Geschäftsführer Volker Schüttenhelm.


Bildergallerie

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Jazzstar Jocelyn B. Smith feiert Tour-Abschlusskonzert in Siegen (Update 12.09.2015)

12Amerika Haus e. V. NRW, Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V. (DAG-SiWi) und die Sparkassen Siegen und Wittgenstein bringen Jazz- und Souldiva nach Siegen für ein Gratiskonzert

JB_Smith_030Jocelyn B. Smith, in New York geborene spartenübergreifende Ausnahmesängerin, gastierte am Samstag, 30. Mai, gemeinsam mit ihrer Band in der Bismarckhalle in Siegen-Weidenau. Das Konzert unter dem Motto „Es ist noch lange nicht aller Tage Abend! – It ain’t over till the fat lady sings!” wurde veranstaltet in einer Kooperation des Amerika Hauses e.V. NRW (Köln) mit der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e. V. (DAG-SiWi) und der Sparkasse Siegen sowie der Sparkasse Wittgenstein. Die Idee, ein solches Konzert zu freiem Eintritt in Siegen auf die Bühne zu bringen, nahm erstmalig im November letzten Jahres in einem Gespräch mit der Vize-Direktorin Frau Herrmanns vom Amerika-Haus während des Thanksgiving-Dinners in der Siegener „Pfeffermühle“ Gestalt an.

Adäquat gestaltet präsentiert sich bereits die Bühne in der Bismarckhalle mit Flaggen der USA und Deutschland, sowie den Bannern des Amerika-Hauses und der DAG-SiWi in stimmungsvollem Licht. Nach einer Begrüßung des Publikums durch die Direktorin des Amerika Hauses, Wiltrud Hammelstein, und Volker Schüttenhelm, Geschäftsführer der DAG-SiWi, heißt es dann „Bühne frei“ für Jocelyn B. Smith und ihre Band, bestehend aus den Vollblutmusikern Bene Aperdannier (Keyboards), Christian Tschuggnall (Schlagzeug), Markus Runzheimer (Bass), Kai Brückner (Gitarre) und Volker Schlott (Saxophon, Querflöte). Nahbar in ihren Gesten und elegant in ihrer Erscheinung mit einem Long-Blazer mit dem aufgedruckten Antlitz einer geheimnisvollen, geschmückten Schönheit (Ist es Filmdiva Asta Nielsen als geheimnisvolle Doppelagentin Mata Hari? Oder gar das Konterfei einer indischen Gottheit?) zeigt sich Jocelyn B. Smith auf der Bühne. Seit 30 Jahren lebt die Soul-Sängerin mittlerweile in Deutschland. Berlin, wo sie in den 1980ern mit den progressiven Elektro-Klangpionieren von Tangerine Dream ihre ersten Kooperationen mit deutschen Musikern realisierte, ist ihre Wahlheimat geworden. Hier wurden ihre Kinder geboren. Noch immer sucht sie die künstlerische, aber auch die charitative Herausforderung. Erstmals in ihrer langen Karriere singt die US-Amerikanerin jetzt auf Deutsch. Herbert Grönemeyers Lied „Ein Stück vom Himmel“ ist ihr inhaltlich zum Credo geworden – es geht ihr um Verantwortung, Gemeinsamkeit, praktizierten Glauben und Toleranz. Durch Jocelyn B. Smith bekommt das Stück eindringliche Zutaten aus R&B, Soul und Gospel. Vielen im Publikum jagt die Kombination aus engagiertem Text, kraftvoller Stimme und exzellenter Bandbegleitung wohlige Schauer über den Rücken.

Dem im vergangenen Jahr verstorbenen Udo Jürgens erweist sie, sich selbst am Klavier begleitend, auf ihre Art ihre Reverenz mit dem Lied „If I Never Sing Another Song“, welches der angesagte Jazz-Youngster Jamie Cullum 2014 anlässlich Udos 80. Geburtstag in der ZDF-Show „Udo Jürgens – Mitten im Leben“ interpretierte.

Den sozialen und kulturellen Facetten Afrikas, dem dunklen, immer wieder durch Seuchen, Hungernöte und Machtmissbrauch geschundenen Kontinent, gilt ihre besondere Aufmerksamkeit. Bereits in ihre erfolgreiche deutsche Version des Titelsongs aus dem Disney-Film „Der König der Löwen“ ließ sie afrikanische Gestaltungselemente einfließen. Gemeinsam mit dem auch in der Bismarckhalle auf der Bühne stehenden Saxophonisten Volker Schlott besuchte sie das südafrikanische Lesotho, wo die Zahl der Aidskranken einschließlich vieler mit dem HIV-Virus infizierter Kinder, erschreckende Ausmaße angenommen hat. Hier arbeiteten die beiden Musiker an musikpädagogischen Angeboten für Schulkinder. Das Anliegen der empathischen Künstlerin, sich für Afrika zu engagieren, wurde durch einen Besuch in Somalia verstärkt. Die Erfahrung, weder fließendes Wasser noch Strom zur Verfügung zu haben, ließ sie und ihre sie begleitende Tochter mit größerer Dankbarkeit für unseren so selbstverständlich hingenommenen Lebensstandard nach Deutschland zurückkehren. Ihr „Somalia Song“ kündet von ihren Erlebnissen. „Matla A Ka Ho Nna (The Power Is In Me)”, ein afrikanisches Lied, singt sie gar gemeinsam mit dem Publikum, das schon von Beginn an durch fingerschnippende Bandmitglieder zum Mitmachen und Mitsingen aufgefordert wurde. Lange hält es niemanden der 450 Besucherinnen und Besucher auf den kostenlos ergatterten Plätzen. Ein solches Wippen, Wiegen, Tanzen und Singen hat die ehrwürdige Bismarckhalle vermutlich lange nicht mehr gesehen. Der zu Herzen gehende Titel „Meine Liebe trägt mich“ ist speziell dem Berliner Kinderhospiz „Sonnenhof“ gewidmet. Jocelyn B. Smith glaubt daran, etwas in der Gesellschaft bewegen zu können. Ihr Charisma und ihre unglaubliche Stimme lassen daran keinen Zweifel.

Eine besondere Einlage bietet der heimische Chor „Divertimento“ unter der Leitung von Michael Sauerwald mit der faszinierenden Interpretation des Radiohits „Come Along“ (im Original von Tituyo gesungen). Das fein aufeinander abgestimmte stimmliche Crescendo begeistert gleichermaßen das Publikum vor und Jocelyn B. Smith auf der Bühne. Die Künstlerin hält es hinterher auch nicht mehr in ihrer erhöhten Position, sondern sie mischt sich ganz selbstverständlich unter die Sängerinnen und Sänger des Chores, mit denen sie am Vormittag einen gemeinsamen Workshop absolvierte, und stimmt zur Freude des Publikums mit vokalen Gospel-Elementen mit ein.

Zum Schluss zieht sie ihre Schuhe aus, lässt sie auf der Bühne stehen, und singt zusammen mit dem gesamten Publikum „Amazing Grace“, jenen unsterblichen Spiritual, der in Deutschland auch unter dem Titel „Ein schöner Tag“ bekannt wurde. Ein wunderschöner Abend, der lange im Gedächtnis aller, die dabei waren, nachhallen dürfte, geht zu Ende. „Phenomenal Woman“ heißt eines ihrer früheren Alben. Dies gilt heute mehr denn je für sie, deren Stimme über vier Oktaven reicht.

„Senkt die Fahnen vor ihr, denn sie ist unerreicht und niemand kann sich mit ihr vergleichen“ würdigte der Filmhistoriker Béla Bálazs einst die darstellerischen Leistungen der Stummfilm-Ikone Asta Nielsen, deren Abbildung wir auf Jocelyns Blazer-Rücken vermuten. In Bezug auf das an diesem unvergesslichen Abend erlebte Konzert möchte man diesen Ausspruch 1:1 auf Jocelyn B. Smith übertragen.

Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang, dass dieses Event der Musik und kulturellen Völkerverständigung ohne das großzügige Engagement des Amerika Hauses e.V. NRW, der DAG-SiWi e.V. und der Sparkassen Siegen und Wittgenstein nicht möglich gewesen wäre.


Update

Der Eventbericht des Amerikahauses NRW ist nun online und hier für Sie verlinkt.


Bildergallerie (Fotos von Guido Kettner)

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Download des Zeitungsartikels 
SZ 1 Juni 2015 Jocelyn B. Smith DAG

US-Generalkonsul Stephen A. Hubler auf Abschiedsbesuch im Kreis Siegen-Wittgenstien

DSC_5932Stephen A. Hubler,scheidender US-General- konsul in Düsseldorf, stattete dem Kreis Siegen-Wittgenstein am 8. April 2015 einen Abschiedsbesuch ab. Zunächst hielt er im voll besetzten „Senatssaal“ der Uni Siegen einen hervorragenden Vortrag mit dem Titel „The Art of Diplomacy and the Importance of Intercultaural Awareness“. Der Gastge-ber und Rektor der Universität Siegen, Univ.-Prof. Dr. Holger Burckhart, begrüßte den General-konsul persönlich und leitete in das Themengebiet ein. Hubler, in Ecuador als Sohn eines US-Diplomaten geboren und in Nepal, Japan und Deutschland aufgewachsen, gewährte hierbei Einblicke in seine außer-gewöhnlich kosmopolitische. Die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer hatten im Anschluss die Gelegenheit, Fragen zum Vortrag und zu aktuellen Themen aus Politik und Diplomatie – beispielsweise der Ukraine-Krise oder der NSA Turbulenzen – zu stellen und zu diskutieren. Auch das kontroverse Thema TTIP, das geplante Freihandels-abkommen zwischen EU und USA, wurde hierbei niDSC_5938cht ausgeblendet. Auch kulturelle Unterschiede, die sich oft an Alltagsgegen- ständen oder Umgangsformen des täglichen Lebens fest-machen lassen, wurden hierbei anhand
praktischer Beispiele verdeutlicht.

Bereits im Vorfeld, aber auch während der Veranstaltung kooperierte Herr. Prof. Dr. Daniel Stein (Philosophische Fakultät/Anglistik-Amerikanistik)  ausgezeichnet mit der DAGSiWi. Angesichts der zunehmend internationalen Ausrichtung der Fakultät sollen zukünftige Kooperationen  in konkretisiert werden. Bereits seit etlichen Jahren pflegt beispielsweise die Universität Siegen ein Austausch- und Partnerschaftsprogramm mit der University of Tulsa (Oklahoma).

Auf den akademischen Gastauftritt folgte Arbeitsessen mit Vorstandsmitgliedern der DAGSiWi, bei dem Eckpunkte für eine kontinuierliche, zukünftige Zusammenarbeit festgelegt wurden. Als ein erstes Gesprächsergebnis hieraus kann festgehalten werden, dass zukünftig jährlich ein Besuch aus Düsseldorf in der hiesigen Region zu erwarten sein wird – eine Würdigung der exzellenten Bezieh-ungen der DAGSiWi mit dem für NRW zuständigen Generalkonsulat, aber auch der Wichtigkeit der hiesigen Wirtschaftsregion mit seinen „Hidden Champions“. Als nächster Tagespunkt schloss sichL1020139 dds eine Besichtigung der Siegener Traditions-firma Dango & Dienenthal an, die auch in den USA über eine Niederlassung verfügt. Die Ge-schäftsführer Jörg Dienenthal und Manfred Dango erwiesen sich im Gedankenaustausch als ökonomische Transatlantiker und ausgezeichnete Gastgeber. DAG-Präsident Jörg Müller begleite-te unseren amerikanischen Gast bei diesem Tagespunkt vor Ort.

Im Anschluss hieran ließ es sich der bereits mehrfach im Siegerland zu Gast gewesene Generalkonsul nicht nehmen, erstmalig auch dem Altkreis Wittgenstein einen Besuch abzustatten und fuhr zu einem weiteren „Hidden Champion“ unter den international agierenden Wirtschaftsakteuren unserer Region:  Auf dem Programm stand das in Bad Berleburg ansässige Unternehmen BSW (Berleburger Schaumstoffwerke). Auch hier nahm sich die Geschäftsleitung – bestehend aus Ulf Pöppel, Peter Breuer und Thomas Beitzel – an ihrem Berleburger Stammsitz am Hilgenacker viel Zeit, Herrn GK Hubler die Marktlage und die Produktionsprozesse ihrer Firma, die auch über einen Produktionsstandort in den USA (Lebanon/Pennsylvania) verfügt, zu erläutern. Insbesondere dem dualen Ausbil-dungssystem in Deutschland, welches für eine Reform der Berufsausbildung in den USA Modell stehen könnte, galt hier das Interesse Hublers. Otto Marburger, Volker Schütten-helm und Axel Theuer repräsentierten bei diesem Termin die DAGSiWi. Wie bereits zuvor beim Firmenbesuch in Siegen kam auch hier ein reger Gedankenaustausch zu TTIP und den Besonderheiten des transatlantischen Handels aus Sicht eines mittelständischen Unternehmens zur Sprache.

Mit Abschiedsgeschenken bedacht, bedankte sich GK Hubler nochmals für die schon seit Jahren gepflegte gute Zusammenarbeit zwischen der DAGSiWi und dem Düsseldorfer US-Konsulat. Unsere Gesellschaft kann darauf vertrauen, dass dem nachrückenden US-Konsul in Düsseldorf das Siegerland und Wittgenstein genauso am Herzen liegen werden wie Hubler, der über persönliche Kontakte nach Burbach verfügt und mit einer Deutschen verheiratet ist. Seine nächste Diplomat-ische Mission muss er aus Sicherheitsgründen allerdings ohne seine Familie wahrnehmen: Sein Dienstherr will ihn für zunächst ein Jahr in Bagdad sehen – wahrlich keine einfache Aufgabe.

Text: Eike Jungheim
Fotos: Mitglieder DAGSiWi